31. Dezember 2009

it's the end of the world...

heute ist der 30.12. und ich bin gerade an der curio bay, direkt neben dem slope point, neuseelands südlichstem zipfel, in einem kleinen süßen strandhaus namens "catlins beach house" direkt am meer. catlins deshalb, weil die gegend hier the catlins heisst, hier herrscht im gegensatz zum rest neuseelands plattes weideland mit unzähligen schafen und einem wind, der einen fast wegweht. es gibt hier nichts. kein internet, kein handynetz... keine probleme. dafür 2 süße, hauseigene katzen, mit denen man es sich auf dem sofa gemütlich machen und dabei zusehen kann, wie draußen die wellen toben. und statt technik gibt es hier gelbaugenpinguine (die sehen aus als hätten sie eine fesche gelbe sonnenbrille auf), die bei sonnenuntergang an land watscheln, ihr nachtquartier beziehen und dabei ihre knuffigen pinguingeräusche machen, pelzrobben und jede menge hector-delphine. hier ist das ende der welt, im wahrsten sinne des wortes.

















gestern abend war ich noch am slope point, und ich bekam es ein wenig mit der angst zu tun. denn sobald man aufgehört hat, sich gegen den wind zu legen, wurde man einfach zur seite geweht. das ganze hatte wirklich hurricane-qualitäten, ich kann guten gewissens behaupten, dass ich in meinem ganzen leben noch nie so einen wind erlebt habe. leider fing es auch direkt an der küste kräftig an zu hageln, und der weg zurück zum auto gestaltete sich aufgrund fehlender sicht ein wenig schwierig. hinterher war ich klatschnass und froh, als ich wieder zurück im haus und unter der dusche war. ich bin ja der meinung, dass wenn man den wind hier plötzlich abstellen würde, die vielen schafe an der küste einfach umfallen würden, aufgrund des fehlenden gegengewichts. das wetter wechselt hier sowieso alle 5 minuten, regen, hagel, sturm, sonnenschein, eisige kälte und angenehme wärme - alles zusammen in nur einer stunde. das gibt's nur hier.
wenn ihr diesen blog hier lesen könnt, bin ich schon in dunedin angekommen, einer etwas größeren stadt an der ostküste, wo ich morgen hinfahre und mit mireille, manuela, franz und einem großen barbeque silvester feiern werde. ich hoffe, ich werde am 1.1. rechtzeitig wach sein und um 12 uhr mittags an euch denken können, wenn ihr in deutschland auch endlich das neue jahr erreicht :).

rückblick der letzten tage:
nachdem ich dann am 27.12. endlich wieder einigermaßen hergestellt war, fuhr ich an der westküste weiter nach süden, richtung milford sound. nach milford sound führt eine 120 km lange straße durch das gebirge, und in dem kleinen örtchen selbst am fjord gibt es rein garnichts. also muss man in der letzten kleinen stadt vor dem pass einkaufen und tanken. viele wissen das nicht und müssen dann leider zwischendrin umdrehen. ich war aber schlauer und habe tank und nahrungsvorräte vor der abreise ausreichend aufgefüllt.

















der highway 94 von te anau (eben diesem letzten örtchen vor dem niemandsland) und milford sound wird in allen reiseführern hoch gelobt, man solle unbedingt unterwegs anhalten und viele fotos schießen. kann ich nur bestätigen, landschaftlich ist die strecke in jedem falle einwandfrei. hohe gletscher, wasserfälle, gebirgsflüsse, man weiss garnicht wohin man zuerst schauen soll. deswegen fahren die meisten autos hier wohl auch so iele schlangenlinien, eben weil es so viel zu gucken gibt. und deshalb sind auch jede menge reisebusse unterwegs... uffz. kurz vor milford sound muss man durch einen ca 1 km langen tunnel fahren, der einspurig ist und durch die weltweit einzige hochgebirgsampelanlage geregelt wird, mit dieser auszeichnung rühmt sich diese jedenfalls. leider wechselt diese tolle hochgebirgsampelanlage auch nur alle 15 minuten das signal, das heisst wenn es gerade rot geworden ist, hat man genug zeit auszusteigen und gemütlich ein bisschen in der gegend herumzulaufen. dabei kann man auch viele kleine papageien sehen, die sogenannten keas, die schon auf das rote signal der ampel konditioniert sind und gierig darauf warten, dass ihnen die touris etwas zu futtern hinwerfen. steht aber leider überall der hinweis "don't feed the kea". sind wahrscheinlich mit der zeit zu dick geworden, die kleinen nervensägen.
achja, was noch zu erwähnen wäre: wie man auf den fotos unschwer erkennen kann, schien den ganzen tag die sonne! und auch am nächsten tag, wo ich mit franz und manuela die bootstour durch den milford sound machte. ein schier unglaubliches ereignis, dass dort an 2 tagen hintereinander die sonne schien! aber wir hatten auch einfach glück, am tag davor hatte es nämlich wie aus eimern geschifft.

auf jeden fall war unsere zweieinhalbstündige tour sehr schön, der milford sound an sich ziemlich beeindruckend. hohe felswände, an denen wasserfälle herunterstürzen (das ist der einzige vorteil wenn es regnet: man sieht zwar sonst nichts, aber die wasserfälle sind gewaltiger) und manchmal sogar riesige baumlawinen, weil die bäume an den steilen hängen plötzlich den halt verlieren. jede menge robben haben wir gesehen, die faul auf den steinen am ufer herumlagen, und wir fuhren durch den ganzen fjord bis hinaus aufs offene meer, wo das wetter irgendwie plötzlich doch noch sehr ungemütlich wurde. im milford sound steht übrigens der meist fotografierteste berg in neuseeland, der mitre peak. mir ist nicht so ganz klar warum, er passt zwar gut ins gesamte bild des sounds, aber ansonsten... nunja. schön war es auf jeden fall, aber ich bin der meinung, dass es viele orte in neuseeland gibt, die mindestens genauso schön sind, aber dafür nur halb so viel besucht. trotz allem: milford sound gehört zum pflichtprogramm eines jeden neuseeland-besuchs, also sind wir natürlich auch dabei gewesen.

















das einzige was wirklich sehr nervig war, waren die sandflies. die gab es dort zu tausenden und wenn es abend wurde, konnte man eigentlich nur noch flüchten. dieses zitrus-öl hilft zwar ganz gut, aber drauf anlegen, gebissen zu werden will man es angesichts dieser fürchterlichen juckerei nun auch nicht unbedingt. 2 oder 3 bisse habe ich trotzdem abbekommen, und diese viecher beissen einen gemeinerweise IMMER in die füße.

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